Prof. Markus Fischer, Institut für Lebensmittelchemie, Uni Hamburg:

Die Weißwurst soll um 1850 in München erfunden worden sein. Damals wurde das Brät, also das Hackfleisch für die Wurst, noch roh in Schweinedarm verpackt. Dies geschah in der Regel morgens, und weil es keine Kühlschränke gab, musste das Fleisch bis mittags gegessen werden, weil es danach verdorben wäre. Nach einer anderen Erklärung sollen Weißwürste in Gaststätten morgens an Handwerker verkauft worden sein, die bis mittags zahlungskräftigeren Kunden Platz machen mussten. Heute werden Weißwürste gebrüht, was sie länger haltbar macht; außerdem können sie natürlich gekühlt werden. Trotzdem essen immer noch viele Bayern Weißwürste vor zwölf Uhr. Die weiß-graue Farbe der Wurst kommt übrigens zustande, weil das Fleisch nicht gepökelt wird. Es enthält neben den Hauptbestandteilen nur Kochsalz und Gewürze.