Washington. Durch Chinas Wirtschaftswachstum hat sich einer Studie zufolge die Erderwärmung im letzten Jahrzehnt verlangsamt. Grund seien die Schwefelemissionen durch steigende Kohleverfeuerung. "Während des chinesischen Wirtschaftsaufschwungs stieg der Schwefelausstoß enorm an, was einen kühlenden Effekt hat", erläutert Robert K. Kaufmann von der Boston University, Hauptautor der Studie, die in der Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Science" veröffentlicht wurde. "Die Sulfat-Aerosole haben zwei Wirkungen, sie reflektieren das Sonnenlicht, und sie tragen zur Wolkenbildung bei", bestätigt Dr. Stefan Kinne, Max-Planck-Institut für Meteorologie, diesen Befund. Allerdings seien das nur kurzfristige Effekte. Pläne, Schwefelverbindungen gezielt zur Kühlung einzusetzen, lehnen Wissenschaftler des National Center for Atmospheric Research in Colorado (USA) wegen Schädigung der Ozonschicht ab.