Forscher und Juristen diskutierten in Hamburg über Chancen und Risiken für die Weltmeere

Hamburg. Meere und Ozeane sind der Ursprung des Lebens und ein bedeutender Kosmos für die biologische Artenvielfalt dieser Welt. Gerade deshalb mahnen Forscher zum nachhaltigen Schutz und Erhalt der Gewässer. Im Rahmen des zweitägigen Auftakts einer Meereskonferenz-Serie trafen sich nun rund 70 von ihnen in Hamburg, um über Initiativen, Chancen und Risiken zum Erhalt der Weltmeere zu diskutieren. Auf Einladung der Lübecker Dräger-Stiftung berieten die internationalen Wissenschaftler und Juristen unter anderem darüber, welchen Nutzen die Offshore-Energie hat, wie die Arktis genutzt und der Schutz der Ozeane finanziert werden könnte.

Für Diskussionen sorgte dabei die Idee, eine Meeressteuer für alle Nutzer der Weltmeere einzuführen. "Denkbar wäre eine Besteuerung des Treibstoffs oder einzelner Container bei der Schifffahrt", sagte Prof. Martin Visbeck, Sprecher des Kieler Excellenzclusters "Ozean der Zukunft". Bereits eine geringe Besteuerung würde nach Schätzungen der Experten ausreichen, um die Meere nachhaltig zu schützen. "Die Gelder könnten in einen internationalen Fonds eingezahlt und dann in Gebieten eingesetzt werden, für die sich sonst niemand zuständig fühlt", so Visbeck.

Neben der sogenannten Tobin-Tax regten die Teilnehmer die Gründung einer Europäischen Ozeankommission mit Sitz in Hamburg an. "Sie könnte dafür sorgen, internationale Forschungsergebnisse schneller als bisher in politische Prozesse einzubringen", sagte Petra Pissulla, Direktorin der Dräger-Stiftung. Konkretisiert werden sollen die Initiativen bei der nächsten Meereskonferenz, die für 2012 in New York geplant ist.