Astrium stellt Modell einer Landefähre vor, die ab 2016 zum Erdtrabanten fliegen könnte

Bremen. Gibt es am Südpol des Mondes größere Wasservorkommen? Dieser Vermutung könnte ab 2016 eine neue, europäische Mondlandefähre nachgehen. Ein Modell will das Raumfahrtunternehmen Astrium heute im Rahmen seines 50-jährigen Bestehens in Bremen vorstellen. Mit einer Höhe von 2,3 Metern und einem Durchmesser von 3,5 Metern ist der Aufbau fast so groß wie das geplante Original. Ob dieses gebaut wird, werden die Mitgliedstaaten der Europäischen Weltraumbehörde Esa im Herbst 2012 entscheiden. Bis dahin arbeiten die Astrium-Ingenieure mit einer Förderung von 6,5 Millionen Euro an einem Konzept.

Eine Sojus-Rakete soll die Mondlandefähre in die Erdumlaufbahn bringen. Auf 40 000 Kilometer pro Stunde beschleunigt, würde sie von dort in drei Tagen zum Mond fliegen und mithilfe eines Radars und durch das Zusammenspiel verschiedener Triebwerke automatisch landen. Ein Roboterarm könnte dann ein unbemanntes Fahrzeug aussetzen, das Bodenproben sammelt, auswertet und die Daten zur Erde funkt. Energie erhält die Fähre durch rundum montierte Solarzellen. Unklar ist, wie lange der Mondlander die starke kosmische Strahlung und die extremen Temperaturen auf dem Trabanten aushalten könnte: Tagsüber wird es dort bis zu 130 Grad heiß, nachts sinkt die Temperatur bis auf minus 160 Grad.