Hamburg. Immer mehr Kinder sind von Heuschnupfen und Allergien betroffen. Nach Ansicht von Experten sind Allergien die Epidemie des 21. Jahrhunderts - und fast jedes vierte Kind leidet unter juckenden Augen und Schniefnase. Zwar gibt es spezielle Medikamente, die akute und chronische Beschwerden lindern können, doch eine Heilung ist damit nicht möglich. Immer öfter setzen Ärzte deshalb auch bei Kindern auf die Hyposensibilisierung. Dabei werden die allergieauslösenden Stoffe über einen Zeitraum von drei Jahren in geringer Dosierung unter die Haut gespritzt oder als Medikament eingenommen, damit sich der Körper an das Allergen gewöhnt.

Aktuelle Daten der Techniker Krankenkasse (TK) machen diesen Trend deutlich: Die Zahl der Verordnungen für symptomlindernde Antiallergika ist für TK-versicherte Kinder bis 18 Jahre zwischen 2006 und 2010 um 15 Prozent gesunken, die Rezepte für Hyposensibilisierungen stiegen in dieser Zeit um drei Prozent. Dr. Martina Köthemann, Apothekerin bei der TK, rät Eltern, sich an einen speziell ausgebildeten Kinderarzt zu wenden: "Je nach Allergietyp gibt es Unterschiede in der Erfolgsrate." Am besten sind die Erfolgsaussichten bei Allergien, die durch Pollen, Insektengifte oder Hausstaubmilben ausgelöst werden.