Pasadena/Washington. Ein Asteroid von der Größe eines Reisebusses ist am Montagabend relativ knapp an der Erde vorbeigesaust. Der Gesteinsbrocken passierte unseren Heimatplaneten wenige Minuten nach 19 Uhr deutscher Zeit. Er flog in einem "sicheren Abstand" von rund 12 000 Kilometern vorbei, wie Astronomen sagten. Zum Vergleich: Der Mond ist im Schnitt 380 000 Kilometer von der Erde entfernt. Die Geschwindigkeit des Asteroiden "2011 MD" betrug etwa 100 000 Kilometer pro Stunde.

"2011 MD" war erst in der vergangenen Woche mit Teleskopen im US-Bundesstaat New Mexico entdeckt worden. Ein Objekt mit diesem Durchmesser, den die US-Weltraumbehörde Nasa auf zwischen fünf und 20 Meter schätzt, komme der Erde ungefähr alle sechs Jahre so nahe.

Asteroiden gelten als Überreste aus der Frühzeit unseres Sonnensystems. Sie sind übrig gebliebener Baustoff von Planeten und Monden. Der Durchmesser der Gesteinsbrocken kann von einigen Metern bis zu 1000 Kilometern reichen. Kleinere Asteroiden verglühen, wenn sie in die Erdatmosphäre eindringen. Größere von mehreren Kilometer Durchmesser können verheerende Auswirkungen haben, wie etwa das Aussterben der Dinosaurier vor rund 65 Millionen Jahren.

"Was passiert, hängt von der Konsistenz des Asteroiden und seinem Eintrittswinkel in die Erdatmosphäre ab", sagt Thomas Kraupe, Leiter des Planetariums Hamburg. Meistens kämen bei uns nur noch kleine Bröckchen an, weil der Asteroid vorher zerbrösele. Kraupe: "Ab einem Durchmesser von 50 bis 100 Metern wird es interessant."

Die Nasa hat über die Jahre 8110 erdnahe Himmelskörper wie Kometen und Asteroiden identifiziert, 1237 von ihnen wurden als "potenziell gefährlich" eingestuft.