Göteborg. Die Kraft des Windes in der Schifffahrt zu nutzen, heißt nicht nur, Segel zu setzen. Das zeigt jetzt das Fährschiff "Stena Jutlandica", das für die Stena Line zwischen Göteborg (Schweden) und Frederikshavn in Norddänemark verkehrt. Auf seinem Bug rotieren, weltweit einzigartig, zwei Windturbinen, die Strom für das Bordnetz produzieren.

Die beiden Turbinen werden jährlich 23 000 Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugen, kalkuliert die Reederei. Zum Vergleich: Ein deutscher Vier-Personen-Haushalt verbraucht 5000 kWh pro Jahr. Die Rotoren sind an vier Meter hohen Masten am Bug des Schiffes montiert. Dort verwirbeln sie die Luft und reduzieren so zusätzlich den Luftwiderstand. Das reduziere den Treibstoffverbrauch um rund jährlich 84 Tonnen, was dem Jahres-Heizölverbrauch von 28 Haushalten entspreche, rechnet Stena Line vor.

Insgesamt erwartet die Reederei, jährlich 269 Tonnen Kohlendioxid und 1,7 Tonnen Schwefeldioxid einsparen zu können. Nach eigenen Angaben hat die Fährlinie den CO2-Ausstoß ihrer gesamten Flotte seit 2006 jedes Jahr um 2,5 Prozent gesenkt.