Köln. Ein dichter Eisenkern, darüber ein relativ dünner Gesteinsmantel mit einer starren Kruste, dazu ein Magnetfeld, das 100-mal schwächer ist als das der Erde - Merkur, der innerste Planet unseres Sonnensystems, stellt Forscher mit seinen Besonderheiten vor etliche Rätsel.

Das soll sich ändern: Seit dem 18. März hat die amerikanische Messenger-Sonde den Planeten mehrfach in nur 200 Kilometer Höhe überflogen und dabei Zehntausende Messwerte und Aufnahmen zur Erde geschickt. Nun werten Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) das Material für die Mission der amerikanischen Weltraumbehörde Nasa aus. Besonders bemerkenswert seien Bilder vom Merkur-Nordpol, die ausgedehnte, glatte Flächen zeigten, so die Forscher. Denn die Bilder bestätigten die Annahme, dass Vulkanismus bei der Formung der Planetenkruste eine wichtige Rolle gespielt habe. Hintergrund: Alle Planeten werden in großen Zeitabständen von anderen Objekten getroffen. Dadurch entstehen Krater, die Oberfläche wird bergig. Die glatten Flächen am Merkur-Nordpol könnten dadurch zu erklären sein, dass sie durch Lava aufgefüllt wurden.

Die Messenger-Sonde soll bis März 2012 um den Merkur kreisen.