Ein Motivationstraining an der Universität Hamburg soll Kranken aus der Antriebslosigkeit helfen

Hamburg. Die quälendsten Symptome einer Depression sind Antriebslosigkeit und der Verlust von Interessen. So entsteht ein Teufelskreis aus Rückzug, Hoffnungslosigkeit und depressiver Stimmung. Selbst wenn Depressive genau wissen, dass sie etwas tun müssten - sie schaffen es einfach nicht. Genau da will die Psychologin Dr. Anja Fritzsche helfen, die am Fachbereich Klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität Hamburg erforscht, wie depressive Menschen motiviert werden können, aktiv zu werden.

In einer Studie, für die noch Teilnehmer mit leicht- bis mittelgradiger Depression gesucht werden, möchte sie die Wirkung eines Motivationstrainings auf den Verlauf der Behandlung untersuchen. "Es ist sehr wichtig, dass die Patienten wieder aktiver werden, Pläne für die Zukunft formulieren und diese dann auch durchführen", so die Wissenschaftlerin.

Zunächst setzen sich die Teilnehmer kleine Ziele

Erste Untersuchungen lassen vermuten, dass die depressive Hauptsymptomatik wie Niedergeschlagenheit und Aktivitätsverlust mit solch einem Training positiv zu beeinflussen ist. "Zunächst formulieren wir kleine Ziele, zum Beispiel, mal wieder einen Spaziergang zu machen", so Fritzsche. Nach der Analyse der Hindernisse entwickeln die Patienten mithilfe der Forscherin dann konkrete Handlungsanweisungen. Ein solches Training kann vor allem Patienten helfen, die sich mit ihrer Antriebslosigkeit quälen, aber noch keine Therapie begonnen haben.

Teilnehmer der Studie, deren Daten natürlich anonym behandelt werden, treffen sich drei bis vier Wochen lang einmal wöchentlich in Gruppen von maximal vier Personen.

Wer an der Studie teilnehmen möchte, wendet sich an: Dr. Anja Fritzsche, Tel. 040/428 38-62 92, anja.fritzsche@uni-hamburg.de