Leipzig. Leipziger Wissenschaftlern ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Früherkennung der Alzheimer-Demenz gelungen. Gemeinsam mit Forschern in den USA, Australien und der Schweiz haben sie ein Mittel getestet, das es ermöglicht, die Krankheit noch vor dem Ausbruch zu diagnostizieren. Mit der schwach radioaktiven Marker-Substanz Florbetaben, die in den Arm gespritzt wird und sich dann im Gehirn anreichert, kann das Eiweiß Beta-Amyloid mittels eines so genannten Positronen-Emissions-Tomografen (PET) nachgewiesen werden. Beta-Amyloid gilt als Alzheimer-Auslöser.

Zehn bis 15 Jahre bevor die Erkrankung ausbricht, lagert sich Beta-Amyloid im Hirn an und lässt sich zu diesem Zeitpunkt bereits nachweisen. Das Eiweiß, so die Annahme der Mediziner, ist giftig für die Nervenzellen im Gehirn und führt dazu, dass diese absterben. "Die Erkenntnisse der Studie bedeuten eine gravierende Verbesserung bei der Alzheimer-Diagnostik", sagt Prof. Osama Sabri, Leiter der klinischen Prüfung. Die Strahlung, welcher der Patient durch die Behandlung ausgesetzt wird, entspräche in etwa dem Doppelten der natürlichen Strahlenmenge, die ein Mensch im Laufe eines Jahres aufnimmt und sei damit als nicht gesundheitlich bedenklich einzuschätzen.

Heilbar ist die Alzheimer-Demenz jedoch nicht. "Lediglich das Fortschreiten der Erkrankung kann mit Medikamenten bei einem Teil der Patienten verlangsamt werden", erklärt Dr. Henryk Barthel, Erstautor der Studie. Es werde jedoch intensiv an neuen Heilungskonzepten geforscht, die sich etwa darauf stützen, das Beta-Amyloid aus dem Gehirn zu entfernen.