München. Das Paranal-Observatorium in der Atacamawüste im Norden Chiles besteht aus vier Hauptteleskopen. Jetzt hat dort ein weiteres Hightech-Gerät den Betrieb aufgenommen: das VLT Survey Telescope (VST). Es verfügt über einen Hauptspiegel mit 2,6 Metern Durchmesser und eine Spezialkamera mit einer Auflösung von 268 Megapixeln.

Das VST sei speziell für Himmelsdurchmusterungen im sichtbaren Licht konstruiert worden und weltweit das größte Teleskop dieser Art, teilte die Europäische Südsternwarte Eso in München mit. Die Besonderheit des VST sei sein exstrem großes Gesichtsfeld: "Mit jedem Bild fängt es ein Himmelsareal ein, dessen Durchmesser doppelt so groß ist wie der Durchmesser der Vollmondscheibe", so die Eso. Erste Bilder zeigten nie dagewesene Ansichten des südlichen Sternenhimmels, etwa den sogenannten Omaga- oder Schwanennebel. Dieses Gebiet aus Gas, Staub und heißen, jungen Sternen liegt inmitten der Milchstraße im Sternbild Sagittarius (Schütze).

Das Gesichtsfeld des VST sei so groß, dass die Aufnahme den gesamten Nebel inklusive der schwächeren Außenbereiche erfasse, so die Eso. Gleichzeitig erzeuge das neue Teleskop mit seiner Spezialkamera eine außergewöhnlich scharfe Abbildung über das gesamte Feld.