Trient. Schon Zebrafohlen können es, ganz ohne technisches Hilfsgerät: ihre Artgenossen anhand der Streifenmuster auseinanderhalten. Immerhin sind die schwarz-weißen Fellzeichnungen so individuell wie menschliche Fingerabdrücke. Für Wildhüter in Afrika ist es dagegen nicht ganz so einfach, den Überblick über große Zebraherden zu behalten. Deshalb entwickelten amerikanische Biologen und Programmierer jetzt ein System, mit dem einzelne Tiere mit einem Strichcode-Scanner identifiziert werden können, wie er sonst an der Supermarktkasse zum Einsatz kommt. Den "StripeSpotter" werden sie kommende Woche auf einer Konferenz in Italien präsentieren.

Für die Erprobung machten die Forscher Bilder von Zebras im kenianischen Wildpark Ol'Pejeta Conservancy. Hieraus scannten sie das Streifenmuster von 85 Tieren ein. Dank eines ausgeklügelten Computeralgorithmus konnten 80 Tiere mit dem "StripeSpotter" eindeutig identifiziert werden.

In Zukunft wollen die Forscher nicht nur Zebras, sondern auch andere Tierarten mit signifikanten Fellmustern untersuchen. Dies könnte das aufwendige Versehen der Tiere mit Marken und Sendern zur Identifikation überflüssig machen.