Das lehrreiche Abenteuer “A New Beginning“ wird mit dem Deutschen Computerspielpreis ausgezeichnet. Hamburger Firma bei der Entwicklung federführend

München. Sydney in Flammen, London überflutet, Moskau unter Schneemassen begraben - im Jahr 2050 steht die Menschheit am Abgrund. Der Klimawandel hat die Erde unbewohnbar gemacht, die wenigen Überlebenden harren unter der Oberfläche aus. Um die völlige Zerstörung abzuwenden, reist die Funkerin Fay in die Vergangenheit und bittet dort den Bio-Ingenieur Bent Svensson, die Zukunft zu retten - doch natürlich läuft nicht alles glatt.

So geht die Handlung des Computerspiels "A New Beginning", das jetzt in München gleich zweifach mit dem Deutschen Computerspielpreis ausgezeichnet wurde: als bestes Jugendspiel und als bestes deutsches Spiel. Es hebe sich "durch seine spannende, tiefgründige und anspruchsvolle Geschichte von vergleichbaren Spielen ab", lobte die Jury. Ohne pädagogischen Zeigefinger werde der Spieler mit den großen Herausforderungen im Hinblick auf den Klimawandel konfrontiert und dabei bestens unterhalten.

Die Grafik ist zwar nicht auf dem neuesten Stand der Technik, das betrifft insbesondere die Animation der Spielfiguren. Allerdings erwarten den Spieler mehr als 100 detaillierte, handgezeichnete Schauplätze und mehr als eine Stunde Zwischensequenzen im animierten "Graphic Novel"-Look.

Das lehrreiche Abenteuer entstand in einer Kooperation der Hamburger Firma Daedalic Entertainment und der Firma Deep Silver in Planegg bei München. Diesem Team seien schon mit den Spielen "Edna bricht aus" und "The Whisped World" packende Abenteuerspiele gelungen, so die Jury.

Als die Programmierer vor vier Jahren mit der Entwicklung von "A New Beginning" anfingen, war noch nicht absehbar, wie schnell bereits Auswirkungen des Klimawandels spürbar würden. "Wir hoffen nicht, dass unser Spiel wie eine Prophezeiung wirkt. Sonst müssten wir auch in die Vergangenheit reisen und unsere Arbeit rückgängig machen, und das wollen wir auf keinen Fall", so die beiden Firmen bei der Preisverleihung in München. Stattdessen wollen sich die Programmierer mit dem Preisgeld von 125 000 Euro auf neue Projekte stürzen.