Wissenschaftler testen in der Antarktis einen Hightech-Anzug “NDX-1“ für Einsätze auf dem Roten Planeten

Marambio. Voraussichtlich im Jahr 2035, so verkündete US-Präsident Barack Obama im vergangenen Jahr, sollen die ersten Menschen auf dem Mars landen. Die Vorbereitungen der Nasa laufen schon: Eine Woche lang testete ein Team um den argentinischen Raumfahrt-Ingenieur Pablo de Leon den "NDX-1", einen neuen Hightech-Anzug für künftige Mars-Missionen. De Leon hat in dem Anzug mehr als 350 Materialien verarbeitet, darunter Kevlar- und Karbonfasern, um ihn leicht und extrem robust zu machen.

Das ist auch nötig, weil auf unserem Nachbarplaneten Staubstürme mit mehreren Hundert Kilometern pro Stunde über die Oberfläche fegen können; die Temperaturen sinken schon einmal auf fast 90 Grad unter null. Um ihren Anzug ähnlichen Bedingungen auszusetzen, reisten die Nasa-Wissenschaftler zur Forschungsstation Marambio in der Antarktis. Bei Windgeschwindigkeiten von mehr als 75 Kilometern pro Stunde nahm de Leon dort Proben aus dem Permafrostboden. Dabei kommunizierte er mit seinem Team über eine in seinem Helm eingebaute Sprechanlage.

Zum Glück habe es keine technischen Probleme gegeben, "denn wir hätten in dieser Umgebung ja nicht mal eben Ersatzteile besorgen können", sagte der Ingenieur. Allerdings habe er in dem 100 000 Dollar teuren Blaumann ein wenig Platzangst verspürt. Was jetzt weiter mit dem Prototyp geschehen werde, sei noch völlig offen, sagte de Leon, aber: "Selbst wenn es nur ein Bolzen oder ein winziger Teil des Designs unseres Anzugs zum Mars schaffen würde, wäre ich mehr als glücklich."