Osnabrück. Der neue "Wasserrucksack Paul", eine tragbare Wasseraufbereitungsanlage, soll Menschen in Katastrophengebieten schnell mit sauberem Trinkwasser versorgen. Vor allem Kinder litten etwa in Haiti oder Indonesien aufgrund schlechter Hygiene unter Durchfallerkrankungen, sagte die Geschäftsführerin des Kinderhilfswerks terre des hommes, Danuta Sacher, am Sitz der Deutschen Bundesstiftung Umwelt in Osnabrück.

Die Stiftung unterstützt das Kinderhilfswerk beim Kauf von zunächst zehn Test-Geräten mit rund 65 000 Euro. Sie sollen im Erdbebengebiet in Haiti sowie in Indonesien in der Region um den 2010 ausgebrochenen Vulkan Merapi zum Einsatz kommen. In den dortigen Notunterkünften litten noch immer rund 40 000 Kinder unter Infektionen und Hautausschlägen durch verunreinigtes Trinkwasser, sagte Sacher.

"Paul" (Portable Aqua Unit for Lifesaving) funktioniere ohne Strom und ohne Chemikalien, sagte der Erfinder, Prof. Franz-Bernd Frechen von der Universität Kassel. Die nur 20 Kilogramm schwere Anlage könne pro Tag etwa 1200 Liter Wasser reinigen und somit rund 200 Menschen versorgen. Das Wasser werde durch eine äußerst feine Membran geleitet, die Cholerabakterien und andere Keime zurückhält. Frechen schätzt die Haltbarkeit der Membran auf etwa zehn Jahre.