Berlin. Die Ausstattung aller Dieselfahrzeuge und Baumaschinen mit Partikelfiltern gilt als eine effektive Maßnahme, um das Klima und die Gesundheit von Menschen zu schonen. Dafür kämpfen die Umweltverbände Naturschutzbund, BUND und Deutsche Umwelthilfe sowie der Verkehrsclub Deutschland. Sie fühlen sich nun von einer Studie des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (Unep) bestätigt. Diese nennt die Rußpartikelfilter als eine von 16 Sofortmaßnahmen, um die derzeitige Erderwärmung bis zum Jahr 2050 zu halbieren.

"Das Leiden und der vorzeitige Tod von jährlich bis zu 4,5 Millionen Menschen weltweit könnten verhindert werden, wenn der gesundheitsgefährdende Feinstaub eingedämmt wird. Zudem können die arktische Eisschmelze und die damit ausgelöste zusätzliche Erwärmung erheblich vermindert werden", betonte gestern Verkehrsexperte Dr. Axel Friedrich in Berlin.

Der Unep-Bericht nennt eine Bandbreite von 0,7 bis 4,6 Millionen Menschen, die durch gesundheitsschädlichen Rauch, der etwa auch beim Kochen mit Brennholz entsteht, vorzeitig sterben. Neben den Partikelfiltern könnten abgasarme Öfen und Herde sowie ein Verbot, landwirtschaftliche Abfälle zu verbrennen, das Rußproblem lindern. Läge weniger Ruß in der Luft, würden davon auch die schmelzenden Eisschilde der Erde profitieren. Sie ergrauen durch Rußablagerungen, nehmen dadurch mehr Wärme auf.

Neben den Rußpartikeln sollten auch die Emissionen von Ozon und Methan (beides wirksame Treibhausgase) schnellstmöglich reduziert werden, fordert der Unep-Bericht. Dabei spielt Methan eine Schlüsselrolle, weil es nicht nur selbst klimaschädigend wirkt, sondern auch zur Ozonbildung beiträgt. Hier schlägt der Bericht als Sofortmaßnahmen vor, bei der Kohle-, Öl- und Gasgewinnung und beim Transport der Energieträger frei werdendes Methan aufzufangen und Methan-Emissionen aus Mülldeponien zu stoppen.