Mithilfe von Ionenstrahlen analysierten Forscher die Farbschichten eines Gemäldes

Brüssel. Seit Jahrhunderten experimentieren Maler mit Farbmischungen, um neue Effekte in ihren Gemälden zu erzielen. Der niederländische Maler Rembrandt Harmenszoon van Rijn (1606-1669) griff sogar zu Mehl. Zu diesem Ergebnis kommen belgische und französische Forscher, die das Werk "Porträt von Nicolaes of Bambeeck" chemisch analysierten.

Ihre Veröffentlichung im Fachblatt "Analytical Chemistry" könnte zu neuen und schonenden Verfahren für die Restauration Alter Meister führen. "Unsere Studie belegt, dass sich in der zweiten Farbschicht Stärke-Partikel befinden", erklären die Forscher vom Institut Royal du Patrimoine Artistique in Brüssel und dem Pariser Laboratoire du Centre de Recherche et de Restauration des Musées de France. Dafür nutzten die Forscher ein schonendes Analyse-Verfahren. Mit stark gebündelten Ionenstrahlen schossen sie auf die Farbschichten. Dadurch lösten sich einige Moleküle aus dem Gemälde, die im hochempfindlichen Massenspektrometer genau bestimmt werden konnten. Die so entdeckten Stärkepartikel lassen eindeutig auf die Verwendung von Mehl schließen. Zudem offenbarte diese Methode neben dem damals üblichen Pigment Bleiweiß auch einzelne Proteine. "Diese Entdeckung lässt uns die Malpraktiken von Rembrandt besser verstehen", so die Forscher.