Berlin. Im Selbstversuch hat der Berliner Arzt Dr. Friedrich Molsberger getestet, ob eine Akupunktur eine Alternative zur gängigen Anästhesie bei einer Leistenbruchoperation darstellt. Vor dem Eingriff hat sich der Arzt selbst sechs Nadeln in beide Unterschenkel an jeweils drei Akupunkturpunkte gesetzt. Die Nadeln sind mit Kabeln über eine Stunde lang elektrisch stimuliert worden. Dann hat der Chirurg Dr. Jens Krüger mit dem Eingriff begonnen. Dabei hat die Akupunktur mit Elektrostimulation die Anästhesie für einen Hautschnitt von sechs Zentimeter Länge und bis zu einer Tiefe von 15 Millimetern gewährleistet. Als der Chirurg tiefer schneiden musste, wurde es für den Patienten so unangenehm, dass er ein örtliches Betäubungsmittel brauchte.

Aber sein Selbstversuch habe gezeigt, dass man mit Akupunktur Hautschnitte ohne Gabe von Medikamenten durchführen könne. Eine alleinige Anästhesie bei OPs kann die Akupunktur jedoch nicht leisten, berichtet Molsberger in der Fachzeitschrift "Forschende Komplementärmedizin".