Kairo. Die bislang ältesten Prothesen stammen etwa aus der Zeit von 600 vor Christus: Bei einer ägyptischen Mumie ist ein künstlicher großer Zeh gefunden worden, der Gebrauchsspuren aufweist. Somit scheint die Prothese nicht nur eine Grabbeigabe zu sein. Vielmehr scheint eine Frau namens Tabaketenmut sie getragen zu haben, sind britische Experten überzeugt.

Damit ein Objekt als prothetisches Hilfsmittel bezeichnet werden kann, muss es bestimmte Kriterien erfüllen. Wie Dr. Jacky Finch im Fachmagazin "Lancet" berichtet, müssen große Zehen 40 Prozent des Körpergewichts tragen und beim Gehen den Vortrieb unterstützen. Diesen Anforderungen müssen somit auch Prothesen gerecht werden. In einem Test in Kombination mit Sandalen, die denen aus dem alten Ägypten gleichen, hat sich eine Zehprothese nach der altägyptischen Machart als praktischer Helfer erwiesen. Die Originalprothese, die sich im Besitz des ägyptischen Museums in Kairo befindet, besteht aus Holz und ist wahrscheinlich mit Leder verkleidet gewesen.