Halbzeit für das längste Weltraum-Simulationsprojekt, das je durchgeführt wurde

Moskau. Seit 250 Tagen befinden sich sechs Kosmonauten, darunter der Deutsche Oliver Knickel, in einem 550 Quadratmeter großen "Raumschiff" auf dem Weg zum Mars. Das Raumschiff rast allerdings nicht durch das Weltall, sondern steht in einem Container im Moskauer Institut für Biomedizinische Probleme. Am 12. Februar findet die Landung auf dem virtuellen Mars statt, Anfang März beginnt der 250 Tage lange simulierte Rückflug zur Erde.

Mars500: 16 Monate für ein einzigartiges Projekt, in dem mit Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) unter der Leitung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) unter anderem Experimente zum Stoffwechsel, dem Immunsystem und den natürlichen biologischen Rhythmen unter den Isolationsbedingungen in der Raumfahrt durchgeführt werden.

Bis jetzt sind alle Experimente gut verlaufen. "Alle sechs Crew-Mitglieder befinden sich in sehr guter körperlicher Verfassung", erklärt Dr. Peter Gräf, DLR-Projektleiter für den deutschen Teil der Mission. Es liegen bereits Ergebnisse zur Blutdrucksenkung durch kochsalzarme Ernährung vor, außerdem zum Zusammenwirken von Gehirn und Immunsystem bei Stressreaktionen und zu Schwankungen der biologischen und psychischen Tagesrhythmen.

Prof. Stefan Schneider von der Sporthochschule Köln freut sich über eine deutliche Verbesserung der kognitiven Leistungen, verursacht durch regelmäßigen Sport im Raumschiff - und getestet mit einem iPod.