Prof. Oliver Ullrich, Biotechnologe an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg:

Die klassischen Antibiotika wie zum Beispiel Penicilline sind Substanzen, die gegen den Stoffwechsel von Bakterien gerichtet sind. Sie stören die Eiweißsynthese oder den Aufbau der Bakterienzellwand, die das Bakterium wie ein festes Korsett einhüllt. Wird die Zellwand fehlerhaft aufgebaut, platzt die Zelle und stirbt ab. Aus dieser Wirkweise folgt, dass Antibiotika nur gegen Erreger wirken können, die einen Stoffwechsel und eine Zellwand haben. Viren haben das alles nicht. Weil einfacher Schnupfen genau wie Influenza (Grippe) eine Viruserkrankung ist, können Antibiotika nichts ausrichten. Allerdings entstehen manchmal durch Schwächung des Immunsystems bei einem Schnupfen noch bakterielle Zweitinfektionen, gegen die dann ein Antibiotikum sinnvoll sein kann.