Brüssel. Hunde, die an Zollstationen Produkte von geschützten Tieren aufspüren, könnten zukünftig an den wichtigsten Flug- und Seehäfen für den Artenschutz im Einsatz sein. Dafür setzt sich die Umweltstiftung WWF auf der Tagung der Weltzollorganisation in Brüssel ein. Positive Erfahrungen aus Deutschland hätten dazu geführt, dass die EU-Generaldirektion Inneres die Einführung von Artenschutz-Spürhunden unterstützt, berichtet der WWF.

Im Sommer 2008 nahmen die Spürhunde Amy und Uno am größten deutschen Flughafen in Frankfurt ihren Dienst auf. Zuvor gab es bereits erfolgreiche Pilotprojekte in Wien, Nürnberg, Stuttgart, Hamburg und Bremen. Die Hunde sind auf etwa 15 Geruchsbilder trainiert. "Sie können selbst Objekte mit geringem Eigengeruch wahrnehmen und sind daher ideal für die schnelle Kontrolle von Gepäckstücken, Postsendungen und sogar von kompletten Containern", betont WWF-Artenschützerin Birgit Braun.

Die vierbeinigen Zollfahnder erschnüffelten an deutschen Flughäfen bereits mehrere Kilogramm Kaviar, Nashorn, Elfenbein und Teile von stark bedrohten Meeresschildkröten. Doch angesichts des EU-Binnenmarkts "brauchen wir ein konsequentes Vorgehen an den Einfallstoren in die EU in allen Mitgliedstaaten", so Braun.

Nach Schätzung von Interpol werden weltweit jährlich Produkte von geschützten Tieren und Pflanzen im Gesamtwert von 13 Milliarden Euro auf dem Schwarzmarkt gehandelt.