Bonn. Erdreich und Vegetation sind ein wichtiger Bestandteil der irdischen "Klimamaschine". Seit 2007 versuchen Wissenschaftler der Universitäten Bonn und Köln, der RWTH Aachen sowie des Forschungszentrums Jülich, das komplexe Wechselspiel zwischen Boden und Atmosphäre besser zu verstehen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat nun zugesagt, das Projekt für weitere vier Jahre zu fördern. Dabei hat die DFG die Fördersumme fast verdoppelt - auf mehr als drei Millionen Euro pro Jahr.

Das Großprojekt beschäftigt sich vor allem mit dem Wärmeaustausch zwischen Boden und Luft. "Die Erdoberfläche ist ganz wesentlich dafür verantwortlich, wie die Energie der Sonnenstrahlung überhaupt in die Atmosphäre hineinkommt", erklärt Prof. Clemens Simmer von der Uni Bonn. "Der größte Teil der Wärme nimmt nämlich einen Umweg: Erst heizt die Sonne den Boden auf, dann erwärmt der wie eine Herdplatte die Luft darüber."

Um all das besser verstehen zu können, wollen die Experten zunächst die Atmosphäre genauer als bisher betrachten. Dazu richten sie zum Beispiel Mikrowellen-Sensoren gen Himmel, um die Wärmestrahlung der Atmosphäre zu messen, ihren Wasserdampfgehalt, teilweise sogar die Form der Tropfen im Regen. Ziel der Wissenschaftler ist es, die derzeitigen Klima- und Wetterprognosesysteme zu verbessern.