Dessau. Die Schneemassen in Deutschland und Teilen Europas sollten nach Einschätzung des Präsidenten des Umweltbundesamts, Jochen Flasbarth, nicht als Indiz für Klimaänderungen interpretiert werden. "Es war immer falsch, wenn aus einem einzelnen Sturm oder Hochwasser abgeleitet wurde, das sei bereits der Klimawandel. Umgekehrt ist es so, dass wegen eines oder zwei kalter Winter die Klimaveränderung nicht plötzlich abgesagt wird", sagte Flasbarth. Es sei grundsätzlich nicht möglich, aus einzelnen Wetterereignissen Trends abzulesen.

"Man muss auf das Große und Ganze gucken, auf die globale Entwicklung der Durchschnittstemperaturen", sagte Flasbarth. Trotz des schneereichen Winters 2009/2010 werde 2010 zu den drei heißesten weltweit beobachteten Jahren seit 1850 zählen. Ob die derzeitigen Schneemassen ein Beispiel für den Trend zu stärkeren Wetterextremen sein könnten, müsse von der Klimaforschung erst analysiert werden.

Im Umgang mit der "Eiszeit" appelliert Flasbarth, statt Streusalz abstumpfende Streumittel wie Granulate und Sand zu benutzen.