Stefan Rust, Kustos des Botanischen Gartens Klein Flottbek:

Beim Dickenwachstum von Bäumen reißt an den Ästen und Stämmen die Oberfläche auf. Um dem vorzubeugen, bilden einige Pflanzen ein äußeres Schutzgewebe, den Kork. Er soll Schädlinge abwehren, kein Wasser von innen nach außen lassen und möglichst gasdicht sein. Dazu wird in den Korkzellwänden die harzähnliche, wasserabweisende Substanz Suberin eingelagert, und dann stirbt die Zelle ab. Wo vorher das Zellplasma war, wird die tote Zelle jetzt mit Luft gefüllt - Zelle an Zelle ergibt das eine enorme Dämmung wie eine Vielfachverglasung. Diese ist durch das Suberin außerdem feuerfest. Das macht Kork als Werkstoff so interessant, da er zudem durch seine Struktur äußerst dehn- und komprimierbar ist. Damit der Baum selbst nicht unter dieser Schicht erstickt, bildet er zwischen den Korkzellen Poren.