Dr. Carsten Schirarend, wissenschaftlicher Leiter des Botanischen Gartens:

Bei starken Frösten neigen Rhododendren und andere immergrüne Laubgehölze dazu, ihre Blätter einzurollen. Dies hängt damit zusammen, dass die Pflanzen dann kein Wasser aus dem gefrorenen Boden aufnehmen können und unter der sogenannten Frosttrocknis leiden. Das Einrollen der Blätter ist jetzt sehr sinnvoll, denn es führt zu einer Verkleinerung ihrer Oberfläche und damit zu einer Reduktion der Verdunstung. An Frosttagen ohne Schneebedeckung und mit starkem Sonnenschein kann das aber gefährlich für die Pflanze werden. Dann entrollen sich die Blätter und beginnen mit ihrer Photosynthese-Tätigkeit. Da die Pflanzen dafür unbedingt Wasser benötigen, dies aber aus dem gefrorenen Boden nicht aufnehmen können, muss man sie beschatten. Dann verdunstet weniger.