Dr. Ralf Thiel, Zoologisches Museum, Universität Hamburg :

Fast alle Fische können hören, vermutlich können 30 bis 50 Prozent sogar selbst Laute erzeugen. Beim Hören wirken zwei Organe zusammen: das Labyrinthorgan und das Seitenlinienorgan. Das Labyrinthorgan, das den Gleichgewichtssinn enthält, ist doppelt vorhanden und befindet sich auf beiden Seiten des Kopfes. Zwei sackartige Erweiterungen, in denen jeweils ein Ohrstein (Otolith) liegt, ist der Sitz des Hörsinns. Das Seitenlinienorgan zieht bei vielen Fischarten auf beiden Körperseiten vom Kopf bis zum Schwanzansatz durch und ermöglicht dem Fisch das Richtungshören. Durch dieses Organ kann die Quelle des Schalls ausgemacht werden. Damit können Fische in ihrem Element mehr als das Landlebewesen Mensch. Wir können nämlich unter Wasser nicht bestimmen, aus welcher Richtung der Schall kommt.