Christian Popp, Leiter des Gutachterbüros Lärmkontor:

Der Schnee wirkt wie Watte auf dem Boden: Er sorgt dafür, dass die Schallwellen nicht vom Boden reflektiert werden, sondern nimmt sie auf. Hohe Frequenzen, die besonders auf die Nerven gehen, werden stärker absorbiert als niedrige Frequenzen (tiefere Töne). Beim Straßenverkehrslärm kommt noch hinzu, dass die Autofahrer bei Schnee langsamer unterwegs sind und weniger aggressiv fahren. Auch das senkt den Lärmpegel beträchtlich. Wer 30 statt 60 Kilometer pro Stunde fährt, ist etwa drei Dezibel leiser; das entspricht ungefähr der halben Verkehrsmenge. Beim Schienenverkehr entfällt dieser Effekt, da die Bahnen bei winterlichem Wetter nicht langsamer fahren. Deshalb kann Bahnlärm in einer verschneiten Landschaft im Vergleich zum alltäglichen Verkehrslärm eher lauter wirken.