Hamburg. Bekleidung aus Tierpelzen ist nach Angaben der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" und des auf Produktsicherheit spezialisierten Beratungsunternehmens EcoAid stark mit giftigen Chemikalien belastet. 15 Pelzkragen und -schals verschiedener Anbieter seien in einem Fachlabor getestet worden. Demnach enthielten 80 Prozent der Proben Nonylphenolethoxylate (NPEO), eine giftige Chemikalie, die in der EU weitestgehend verboten ist. 38 Prozent enthielten krebserregendes Formaldehyd. Kinderkleidung habe sich als besonders giftig erwiesen: Eine Jacke etwa habe 450mg/kg Formaldehyd enthalten, so die Tester.

Das Deutsche Pelz-Institut weist die Befunde zurück. Die Studie habe keine Belastungen ergeben, die gesetzliche Grenzwerte überschritten hätten, so Geschäftsführerin Susanne Kolb-Wachtel. Manfred Krautter, Leiter von EcoAid, widerspricht: "Da für Pelze keine Schadstoffgrenzen gelten, war es nötig, sich an gesetzliche Grenzen von Nachbarbereichen zu halten. Kinderspielzeug darf höchstens 30mg/kg Formaldehyd enthalten. Wie sollen dann 450mg/kg in Kinderkleidung zu rechtfertigen sein?"