Prof. Christian Betzler, Direktor des Geologisch-Paläontologischen Instituts der Universität Hamburg:

Wüsten wie die Sahara erscheinen trocken und extrem unwirtlich. Tatsächlich existiert aber tief unter dem Sand Grundwasser wie in feuchten Gebieten. Dieses Wasser stammt allerdings aus einer Zeit, die 10 000 oder gar Millionen Jahre zurückliegt. Damals gab es in der Sahara noch häufiger Niederschläge. Der Wüstenuntergrund besteht neben wasserundurchlässigem Gestein aus porösen Sandsteinschichten, die Wasser transportieren können. Wenn eine solche poröse Schicht durch Erosion freigelegt wird, kann das fossile Grundwasser darunter an die Oberfläche gelangen und eine Oase mit Pflanzen entstehen lassen. Die Oase lebt allerdings nur so lange, bis das Grundwasser verbraucht ist.