Prof. Alf Mews, Institut für Physikalische Chemie, Universität Hamburg:

Salz löst sich in Wasser auf. Diese Eigenschaft machen sich im Winter die Streudienste zunutze, denn Eis ist immer mit einem hauchdünnen Wasserfilm bedeckt. Das liegt daran, dass die Wassermoleküle an der Oberfläche nicht so stark gebunden sind wie im Inneren des Eises. Streusalz besteht hauptsächlich aus Kochsalz, das sich aus elektrisch positiven Natrium-Ionen und negativen Chlorid-Ionen zusammensetzt. Diese Ionen ziehen sich gegenseitig an und bilden Salzkristalle. Wenn Salz auf eine vereiste Fahrbahn gestreut wird, trennen die Wassermoleküle die Verbindungen zwischen den Ionen und lösen die Kristalle auf. Der Wasserfilm auf der Eisoberfläche wird dadurch jedoch "verbraucht" und muss ständig nachgebildet werden. Dieser Prozess setzt sich so lange fort, bis das gesamte Eis "geschmolzen" ist.