Prof. Dominique Singer, Leiter der Abteilung Neugeborenen- und Kinderintensivmedizin am UKE:

Das stimmt nicht in dem Sinne, dass Babys bewusst abtauchen und sich unter Wasser fortbewegen könnten. Allerdings verfügen sie in den ersten vier Monaten über einen Schutzmechanismus, den man als Tauchreflex bezeichnet: Gerät ihr Kopf unter Wasser, halten sie automatisch die Luft an. Seinen eigentlichen Sinn erfüllt dieser Reflex im Mutterleib: Wenn das Baby über die Nabelschnur für kurze Zeit mit weniger Sauerstoff versorgt wird - was in der Regel ungefährlich ist - stoppt der Reflex die Atmung, verlangsamt die Herzfrequenz und sorgt dafür, dass nur noch die wichtigsten Organe stark durchblutet werden. Auch das "Kraulen" von Babys im Wasser ist ein Reflex, der schon in der Gebärmutter geübt wurde und dazu dient, nach der Geburt zur Milchdrüse der Mutter zu robben.