Dr. Simon Laban von der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am UKE

"Scharf" ist keine Geschmacksrichtung, sondern eine Schmerzreaktion, verursacht durch Capsaicin. Diese Substanz, die zum Beispiel in Chili, Paprika und Peperoni enthalten ist, aktiviert Schmerz- und Temperatursensoren in der Zunge und der Mundschleimhaut, sodass wir eine brennende Hitze im Mund wahrnehmen - unabhängig von der tatsächlichen Temperatur des Essens. Die Sensoren vermitteln dem Gehirn den Eindruck, die Zunge habe sich verbrannt. Das ist es, was wir als Schärfe wahrnehmen. Scharf gewürzte Gerichte schmecken deshalb auch umso schärfer, je heißer sie sind. Was gegen die Schärfe im Mund hilft? Am ehesten trockenes Brot, Nudeln oder Reis. Flüssigkeiten verteilen die Schärfe nur zusätzlich im Mund. Wenn man regelmäßig scharf isst, reagieren die Sensoren mit der Zeit etwas später auf Schärfe.