Die Beleuchtung verändert eine Hirnregion, die bei Depressionen eine Rolle spielt

San Diego. Nächtliches Licht könnte ein Auslöser für Depressionen sein - und zwar sogar dann, wenn es nur sehr schwach leuchtet. Zumindest bei Hamstern haben amerikanische Neurowissenschaftler beobachtet, dass selbst gedämpftes Licht in den Nachtstunden bereits nach wenigen Wochen das Aufkommen typisch depressiven Verhaltens fördert. Zudem treten bei Nagern, die mit Nachtbeleuchtung gelebt haben, Veränderungen im Hippocampus auf - diese Hirnregion wird mit Depressionen in Verbindung gebracht.

Die Ergebnisse, über die die Forscher auf einer Tagung in San Diego berichteten, bestätigen die Vermutung aus früheren Studien an Mäusen, dass nächtliche Beleuchtung die Stimmung beeinflussen kann. Sie zeigen erstmals eindeutig, dass Licht bei Nacht mit Hirnveränderungen im Hippocampus einhergeht und dass dazu nur geringe Beleuchtungsstärken nötig sind.

Die Forscher vermuten, dass das nächtliche Licht die Freisetzung des Hormons Melatonin hemmt und über diesen Mechanismus die beobachteten Veränderungen ausgelöst werden könnten. Die exakte Rolle des Hormons, das an der Regulation der inneren Uhr beteiligt ist, wollen die Wissenschaftler in weiteren Studien untersuchen.