Hilmar Freiherr von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier-Stiftung:

Dem roten Sommerfell verdankt das Rotwild seinen Namen, doch Ende Oktober werden die Roten langsam grau. Damit der Hirsch gut durch den Winter kommt, wachsen ihm neue Haare, und die sind grau. Die Farbe allein sorgt jedoch nicht für Wärme. Das Winterhaar der Hirsche ist doppelt so lang wie das Haarkleid im Sommer, wesentlich spröder und hat einen anderen Querschnitt. Unter der äußeren Decke wachsen Wollhaare, die wie die wärmende Unterwäsche beim Menschen Schutz gegen die Kälte bieten. Die Wollhaare stehen sehr dicht und isolieren das winterliche Haarkleid zusätzlich. Die Winterhaare der Rothirsche sind nicht nur länger, ihre Temperaturleitfähigkeit ist auch deutlich herabgesetzt. Luftpolster zwischen den Haaren sorgen zusätzlich für Isolation.