Astrophysiker Thomas Kraupe, Direktor des Planetariums Hamburg:

Mond und Erde sind etwa gleich alt. Aber im Gegensatz zur Erde ist der Mond ein echtes Kratermuseum. Narben von Einschlägen, die Millionen, zum Teil sogar Milliarden Jahre zurückliegen, überdauern dort. Der Mond hat keine Atmosphäre. Deshalb gibt es keine Erosion durch Wind und Wasser, die die Kraterstrukturen allmählich einebnet. Einzig der Sonnenwind, der auf dem Mond weht, nagt am Mondgestein, aber er kann die vernarbte Oberfläche nicht glätten. Auf der Erde wirken dagegen Wind und Wetter und die Lebewesen auf die Erdoberfläche ein. Zudem gibt es einen geologischen 200-Millionen-Jahres-Zyklus: Durch die Kontinentalverschiebung wird das Erdgestein "recycelt". Es versinkt im heißen Erdinnern und taucht dann narbenfrei wieder auf.