Großbritannien hat im Indischen Ozean das weltweit größte Meeresschutzgebiet eingerichtet.

London. Großbritannien hat im Indischen Ozean das weltweit größte Meeresschutzgebiet eingerichtet. Auf einer Fläche von 544 000 Quadratkilometern rund um den Chagos-Archipel ist kommerzieller Fischfang jetzt verboten. Die Inselgruppe liegt rund 1600 Kilometer südwestlich von Indien, 500 Kilometer südlich der Malediven und 1900 Kilometer östlich der Seychellen und ist umgeben von artenreichen Korallenriffen.

Die Inseln sind britisches Überseegebiet und damit Teil des Königreichs. 1966 pachteten die Amerikaner die Hauptinsel, die Bewohner wurden zwangsumgesiedelt. Seitdem ist das Archipel ein reiner Militärstützpunkt. Mit einer Fläche von 12 000 Quadratkilometern gehört es zu den weltweit größten Korallenriffsystemen. Hier leben mehr als 1200 verschiedene Fisch- und Korallenarten, Meeresschildkröten und Delfine. Um sicherzustellen, dass das Fangverbot eingehalten wird, soll ein Schiff im Gebiet patrouillieren.

Nur 1,17 Prozent der Meere sind derzeit geschützt. Bereits im Jahr 2002 hatte sich die Weltgemeinschaft darauf verständigt, bis 2012 zehn Prozent der Ozeane unter Schutz zu stellen. Vergangene Woche wurde auf der UN-Konferenz zum Schutz der biologischen Vielfalt im japanischen Nagoya die Frist bis 2020 verlängert.