Prof. Birthe Kundrus, Historikerin an der Uni Hamburg, antwortet:

Zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert gründeten Europas damalige Großmächte, allen voran Großbritannien, Frankreich, Portugal und Spanien, überall auf der Welt Kolonien, weil sie noch mächtiger werden wollten. Auch Deutschland schickte Ende des 19. Jahrhunderts Siedler nach Afrika. Sie wollten aus den fremden Gegenden Gold, Silber, Baumwolle, Tabak, Gewürze und andere Rohstoffe nach Europa bringen. Viele Siedler kamen außerdem mit einer Mission: Es galt, die aus ihrer Sicht ungläubigen Einwohner zum Christentum zu bekehren. Weil die Siedler Waffen hatten und häufig mit Gewalt vorgingen, konnten sie meistens schnell die Oberhand gewinnen, aber es kam immer wieder zu Aufständen. Erst im 20. Jahrhundert erlangten alle Kolonien der europäischen Großmächte ihre Unabhängigkeit.