Hamburg. 39 Prozent der europäischen Kinder sind bereits mit sogenannten Online-Risiken in Kontakt gekommen. Dazu zählen die Forscher Pornografie, Mobbing ("Online-Bullying"), sexuelle Nachrichten ("Sexting") sowie den Missbrauch persönlicher Daten. Zwölf Prozent der Kinder haben dabei negative Erfahrungen gemacht, also Erlebnisse gehabt, die sie unangenehm berührt oder verletzt haben. Zu diesem Ergebnis kommt die europaweite Untersuchung "EU Kids Online", die gestern in Luxemburg vorgestellt wurde. Mehr als 23 000 Kinder zwischen neun und 16 Jahren aus 25 europäischen Ländern wurden zu ihrer Online-Nutzung befragt.

Für deutsche Kinder ist die Wahrscheinlichkeit, unangenehme Erfahrungen im Internet zu machen, mit acht Prozent geringer als im europäischen Durchschnitt. "Deutsche Kinder nutzen das Internet seltener und weniger vielfältig", sagt Prof. Uwe Hasebrink, Direktor des Hans-Bredow-Instituts für Medienforschung in Hamburg und Leiter des deutschen EU-Kids-Online-Forschungsteams. "Damit sind sie auch weniger gefährdet." Im europäischen Vergleich zeigte sich, dass am häufigsten Kinder in Estland, Litauen, Tschechien und Schweden Erfahrungen mit Online-Risiken gemacht haben, am seltensten war dies bei Kindern in der Türkei, in Portugal und Italien.