Beim zeitgleichen Blick der Zwillingssatelliten TanDEM-X und TerraSAR-X auf das Franz-Josef-Land im Nordpolarmeer werden selbst die Bewegungen des Wassers eingefroren.

Köln. Kein Karamell-macchiato-Schaum auf Omas guter Blümchentischdecke: Die Aufnahme rechts zeigt eines der ersten zeitsynchron erstellten Höhenmodelle der beiden Radarsatelliten TanDEM-X und TerraSAR-X. Seit sie in einen Formationsflug mit nur 350 Meter Abstand zueinander übergegangen sind und parallel auf die Mikrosekunde genau gleichzeitig die Erdoberfläche aufnehmen, können Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrttechnik (DLR) 3-D-Höhenmodelle mit einer bisher noch nicht erreichten Höhengenauigkeit von zwei Metern erstellen.

Die Vulkane Ätna und Eyjafjallajökull waren unter den ersten aufgenommenen Objekten wie auch das Franz-Josef-Land im Nordpolarmeer auf der hier gezeigten Aufnahme. Erstmals können Wasserflächen ohne Störungen aufgezeichnet werden. Dies geschieht im bi-statischen Prinzip, bei dem einer der Satelliten ein Radarsignal zur Erde sendet und die Reflektion von beiden Satelliten gleichzeitig empfangen wird.

Die ersten Aufnahmen im engen Formationsflug sind die Basis für das Missionsziel: Ab 2011 werden die beiden Satelliten drei Jahre lang systematisch die komplette Landoberfläche der Erde mehrfach vermessen.