Prof. Claudia Friedrich, Entwicklungspsychologin an der Uni Hamburg:

Jede Sprache hat eine besondere Melodie, die durch die Betonung der Wörter entsteht. Diese Melodie lernen Babys schon im Mutterleib, weil sie zuhören, wie die Erwachsenen da draußen klingen. Deshalb reagieren Babys nach der Geburt viel stärker auf ihre Muttersprache als auf andere Sprachen. In den ersten sechs Monaten nach der Geburt beginnen sie, sich Wörter zu merken, vor allem solche, die ihre Eltern oft sagen, denn diese Wörter scheinen wichtig zu sein. Durch Brabbeln und Quieken ahmen sie ihre Eltern nach. Welche Bedeutung die Wörter haben, verstehen Babys aber erst nach einem Jahr, weil sie ihre Eltern beim Sprechen auch genau beobachten: Wo schaut meine Mama hin, wenn sie etwas sagt? Was tut sie dabei? So lernen Babys sehr viele Wörter schon lange, bevor sie diese selbst richtig sprechen können.