Entstehendes Geländemodell hilft beispielsweise beim Krisenmanagement

Oberpfaffenhofen. Drei Tage lang manövrierte die Bodenstation des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) zwei Radarsatelliten zueinander, seit Freitag vermessen sie gemeinsam das Höhenprofil der Erde. TanDEM-X und TerraSAR-X erfassen die gesamte Erdoberfläche im Raster von zwölf mal zwölf Metern. Einer der beiden Satelliten sendet Radarwellen gen Boden, beide empfangen das entstehende Echo. Dadurch funktionieren sie wie ein Augenpaar und können dreidimensionale Daten liefern, die dazu auf zwei Meter genau sind. Das daraus resultierende Höhenmodell sei weltweit einzigartig, betont das DLR.

Das Geländemodell habe ein breites Anwendungsspektrum, sagt Dr. Manfred Zink, Projektleiter von TanDEM-X. "Für Landeanflugsysteme ist es wichtig, dass man die Topografie genau kennt, ebenso in der Wissenschaft zur Bestimmung von Eismassen oder für hydrologische Abflussmodellierungen. Und nicht zuletzt braucht man beim Krisenmanagement genaue Geländeinformationen."

Drei Jahre lang soll das baugleiche Zwillingspaar Daten erfassen. Damit betreten das DLR und der Kooperationspartner Astrium technisches Neuland. Zink: "Noch nie wurden zwei Satelliten in einem so engen Formationsflug über mehrere Jahre operationell betrieben." Wichtigster technischer Vorteil: Da immer nur ein Satellit Radarstrahlen senden muss, wird Energie gespart und die maximal mögliche Aufnahmezeit verdoppelt.