Weltweit haben Astronomen die Überreste eines Weltraum-Zusammenpralls im Visier

Washington. Das Weltraumteleskop Hubble hat den Überrest eines Zusammenstoßes zweier Asteroiden fotografiert und als bizarres X-förmiges Objekt an der Spitze eines kometenartigen Schweifs identifiziert. Hubble nahm die Bilder des Asteroiden P/2010 A2 zwischen Januar und Mai auf, wie die US-Weltraumbehörde Nasa mitteilte. Der zum Jahresbeginn entdeckte 120-Meter-Brocken P/2010 A2 war nach Erkenntnissen von Forschern des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) in Katlenburg-Lindau in der ersten Februarhälfte 2009 bei einer Geschwindigkeit von 17 700 Stundenkilometern mit einem deutlich kleineren Asteroiden kollidiert. Die MPS-Astronomen nutzten das wissenschaftliche Kamerasystem an Bord der Esa-Raumsonde Rosetta, um den Zusammenstoß erstmals genau zu datieren.

Zuerst hatten Astronomen aufgrund des sichtbaren Schweifs noch auf einen Kometen getippt. Doch genauere Auswertungen der verschiedenen Aufnahmen ergaben jetzt, dass es sich um einen Trümmerschweif nach einem Asteroidenaufprall handelt.

Ort des Zusammenstoßes war der sogenannte Asteroidengürtel, der sich zwischen den Umlaufbahnen der Planeten Mars und Jupiter befindet. Bei der Kollision im vergangenen Jahr soll die Energie einer kleinen Atombombe freigesetzt worden sein. Zusammenstöße von Kleinkörpern im Sonnensystem gelten als nicht ungewöhnlich - der US-Astronom David Jewitt schätzt, dass etwa einmal im Jahr kleinere Asteroiden miteinander kollidieren.