Astrophysiker Thomas Kraupe, Direktor des Planetariums Hamburg:

Wenn wir nach Süden reisen, dann kippt auch unsere Bezugsebene, der Horizont, nach Süden. Der über ihm stehende Himmelsbereich - und mit ihm der Mond - wandern scheinbar Richtung Norden. Je weiter wir nach Süden kommen, umso mehr stehen also wir selbst auf dem Kopf. Nahe dem Erdäquator scheint der Mond auf der Seite liegend auf- bzw. unterzugehen, und auf der anderen Seite der Erde scheint der Mond Kopf zu stehen. Auch die Eselsbrücke vom abnehmenden und zunehmenden Mond dreht sich um. Bei uns heißt es: Ist die Sichel nach links gewölbt, so passt sie in ein in Schreibschrift geschriebenes "a" hinein - wir haben abnehmenden Mond. Die rechtsseitige Sichel steht für zunehmenden Mond. Auf der Südhalbkugel steht die Regel buchstäblich auf dem Kopf.