Dr. Moritz Hentschke, Institut für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene, UKE:

Das ist äußerst unwahrscheinlich. Denn in der Regel sind Menschen nach einer Erkältung erheblich länger gegen die auslösenden Erreger immun, als diese in Taschentüchern überleben können. Studien haben gezeigt, dass bei den meisten Menschen eine Immunität etwa gegen Rhino- und Coronaviren mindestens ein Jahr lang anhält. Erst nach diesem Zeitraum könnte man sich erneut anstecken. Die meisten Erreger von Erkältungskrankheiten bleiben in Taschentüchern jedoch auch nur kurze Zeit infektiös. Durch fremde Taschentücher kann man sich aber sehr leicht anstecken, selbst dann, wenn das Sekret schon getrocknet ist. Deshalb sollte man sie keinesfalls benutzen. Falls man sie anfassen muss, sollte man danach gründlich die Hände waschen.

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