Prof. Michael Häusler, Lebensmittelchemiker, Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg:

Je stärker die Inhaltsstoffe einer Flüssigkeit miteinander in Wechselwirkung stehen (sich reiben, anziehen oder binden), desto unbeweglicher ist die Flüssigkeit. Die Zähflüssigkeit (Viskosität) bezeichnet also ihre innere Anziehung. Olivenöl ist hundertmal zähflüssiger als Wasser, bei Honig beträgt der Faktor sogar 10 000. Dagegen sind organische Lösemittel, etwa Benzin und Chloroform, leichtflüssiger als Wasser - und leichtflüchtiger (niedrigerer Siedepunkt). Flüssigkeiten fließen einfacher, wenn man sie erhitzt. Dabei werden die Moleküle bewegt, sie bekommen größere Abstände, ihre Wechselwirkung wird immer geringer. Für Wasser gilt: Bei 100 Grad Celsius ziehen sich die Moleküle gar nicht mehr an, das Wasser beginnt zu sieden.