Dr. Stephan Klumpp, Institut für Experimentalphysik an der Uni Hamburg:

Auf der Oberfläche der Zunge befinden sich kleine Speicheldrüsen, die für die Feuchtigkeit im Mundraum und auf der Zunge verantwortlich sind. Außerdem besitzt die Haut der Zunge eine hohe Oberflächenrauigkeit. Diese beiden Faktoren spielen eine Rolle, wenn wir mit der Zunge an Eis festkleben: Im Grunde passiert nämlich nichts anderes, als dass die Feuchtigkeit in der Mundhöhle gefriert und gemeinsam mit dem Eis eine Art Eisblock bildet. Die Eiskristalle verhaken sich so ineinander, dass wir die Zunge nicht mehr ohne Weiteres abziehen können und festkleben. Erfahrbar ist dies, ohne sich gleich die Zunge zu verkühlen, mit einem feuchten Spültuch, dass man auf das Eis im Kühlfach drückt: Nach kurzer Zeit kann man es nur schwer ablösen und auf der Oberfläche sind dann feine Kristalle zu sehen.