St. Austell. Der Ausblick ist einzigartig, und er soll tiefere Einblicke ermöglichen. Einblicke in die Zusammenhänge der tropischen Regenwälder, von denen alle zehn Sekunden eine Fläche in der Größe vernichtet wird, wie sie die Besucher des "Eden Projects" neuerdings aus der Vogelperspektive einsehen können. In den größten Gewächshäusern der Welt, im Süden Englands, wachsen unter einer der vier riesigen Kuppeln rund 16 000 Regenwaldpflanzen aus mehr als 1100 Arten auf 240 Meter Länge, 110 Meter Breite und 55 Meter Höhe.

Bei Temperaturen von bis zu 40 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 90 Prozent strecken sich der Folienkuppel unter anderem Kapok- und Balsabäume entgegen. Doch nicht nur Pflanzen gedeihen hier: Auch tierische Regenwaldbewohner wie verschiedene Froscharten oder Vögel wie der Celebes-Brillenvogel bevölkern die Halle. Der Schwerpunkt des Projektes liegt jedoch auf Nutzpflanzen aller Art, die geschützt, nachgezogen und den Besuchern nahegebracht werden sollen.

Das "Eden Project" entstand nach einer Idee des englischen Archäologen und Gartenliebhabers Tim Smit. Insgesamt umfasst das Gelände in einer stillgelegten Tongrube in Cornwall rund 50 Hektar und 100 000 Pflanzen aus 5000 verschiedenen Arten.