Dr. Thorsten Kienast, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Schön-Klinik Eilbek:

Beim Déjà-vu handelt es sich um eine Erinnerungstäuschung, bei der das Gefühl aufkommt, eine Situation, in der man sich befindet, schon einmal erlebt zu haben. Man weiß bis heute nicht, wie es zu diesem Phänomen kommt, um das sich viele Mythen ranken. Gehirnforscher betrachten das ganz nüchtern und gehen davon aus, dass es sich um eine elektrische Aktivität des Gehirns in dem Bereich des Schläfenlappens handelt, in dem die emotionale Erinnerungsfähigkeit gespeichert ist. Dieses Zentrum springt beim Déjà-vu an, ohne dass es gefragt ist, und gaukelt dann dem Betroffenen eine falsche Vertrautheit vor. Ein Déjà-vu ist nicht krankhaft, kann aber bei manchen Erkrankungen vermehrt auftreten, z. B. bei Verletzungen der Hirnrinde im Bereich des Schläfenlappens.