Dr. Ralph Peters, Entomologe, Biozentrum der Uni Hamburg:

Motten und andere nachaktive Insekten nutzen den Mond zur Orientierung. Aufgrund der weiten Entfernung bleibt der Mond immer an derselben Stelle, die Insekten können so ihre Flugbahn koordinieren: Um geradeaus zu fliegen, peilt eine Motte den Mond im bestimmten Winkel an. Wenn Insekten in unsere Nachttischlampe fliegen, liegt das daran, dass sie in dem Licht Orientierung suchen. Doch meist endet das im Zustand völliger Desorientierung: Da die Lichtquelle nun viel näher ist, ändert sich die Lichtquellenposition und damit der Winkel sehr schnell. Deshalb müssen die Motten - wie es in ihrer Evolution aus Zeiten ohne künstliches Licht verankert ist - ständig den Kurs umjustieren. Dieses Verwirrspiel kann bis zur völligen Erschöpfung des Insekts führen, oder das Tier setzt sich hin und bewegt sich nicht mehr.